Weiter Unruhe im Stellantis-Netz

Der Stellantis-Konzern hat sich entschieden, die zum Konzern gehörenden Marken zu synchronisieren. Zum Konzern gehören 14 Marken: Peugeot, Citroën, DS, Opel ,Vauxhall, Fiat, Chrysler, Jeep, Dodge, Ram, Lancia, Alfa Romeo, Abarth und Maserati. Im Mai 2021 hat Stellantis daher die Händlerverträge zum 31. Mai 2023 gekündigt (Stellantis kündigt die Verträge). Während die Transporter ursprünglich aufgrund des hohen Marktanteils ursprünglich direkt im Rahmen eines echten Agenturmodells vertrieben werden sollten, war für die PKW-Marken zumindest übergangsweise noch ein Händlermodell angedacht. Lediglich in einigen Märkten sollte das Agenturmodell für die PKW-Marken als Pilot gestartet zu werden.

Damit nicht Einzelheiten nach außen dringen, sollten die Händlerverbände weitreichende Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnen, ohne dass geregelt war, wann es den Verbänden erlaubt sein sollte, ihre Mitglieder über die von Stellantis geplanten Veränderungen zu informieren.

Nachdem der Vorsitzende des Fiat-Händlerverbandes, der bereits seit geraumer Zeit als Verband der FIAT Konzern-Händler und -Servicebetriebe Deutschlands e.V. firmiert, Karl Kleba, bereits Ende 2022 die Aufhebung der Verschwiegenheit gefordert hatte, die nicht erfolgte, fand im Januar 2023 eine Informationsveranstaltung statt. In diesem Rahmen hat Prof. Dr. Vogels die Anwesenden über die beabsichtigten Änderungen in den Verträgen informiert, da er, genauso wie Karl Kleba, eine unbeschränkte Verschwiegenheitserklärung stets abgelehnt hatte.

Die Hoffnung, dass Stellantis den Partner frühzeitig die Verträge vorlegen werde, erfüllte sich nicht. Ganz im Gegenteil, Stellantis war gezwungen, die Kündigungsfrist der Verträge bis zum 30. Juni 2023 zu verlängern, da bis zum 31. Mai 2023 die Verträge immer noch nicht vorlagen.

Vor diesem Hintergrund hatte der Verband der FIAT Konzern-Händler und -Servicebetriebe Deutschlands e.V. am 6. Juni 2023 erneut zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Prof. Dr. Vogels zeigte den Anwesenden die zwischenzeitlich erfolgten Anpassungen auf, wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass die Verträge noch ein Vielzahl rechtlich unwirksamer Regelungen enthielten, die die Vertragspartner unangemessen benachteiligen. Daher hat die Delegiertenversammlung des Verbandes beschlossen, dass die Verträge einer gerichtlichen Überprüfung unterzogen werden sollen, falls diese nicht noch angepasst werden. Im Rahmen der Veranstaltung haben auch die anwesenden Stellantis-Vertreter ihre Bereitschaft zum Dialog bekundet. Es bleibt abzuwarten, wie es weitergeht.